Pädagogischer Ansatz
Unser pädagogisches Konzept folgt der Spiel- Raum- Bildung, nach G. E. Schäfer.
Schäfer sieht im Raum, in dem sich ein Kind aufhält den „ersten Erzieher“. Das Kind muss für sich in diesem Raum lohnende Ziele finden, um eigenständig tätig zu werden. Diese Räume müssen angelehnt sein an die Bedürfnisse des Kindes, an seine Interessen und Ziele.
Sie bieten vielfältige Möglichkeiten für das Kind, eigene Erfahrungen zu machen, diese zu überprüfen und in Worte zu fassen.
Leitende pädagogische Gedanken zu Spiel- Raum- Pädagogik
- Das Kind unterscheidet nicht in Spielen, Lernen und Arbeiten. Spielen ist Bildung für das Kind.
- Kinder verbinden immer einen Sinn mit dem, was sie spielen, sie können nicht sinnlos spielen.
- Im Spiel gebrauchen die Kinder immer alle Formen körperlich, sinnlicher Erfahrung, szenischer oder bildhafter Vorstellungen, subjektiver Phantasien, sprachlichen oder nichtsprachlichen Denkens, sowie des sozialen Austausches und der Verständigung.
- Das Spiel folgt immer einem eigenen Rhythmus. Wo er gefunden wird (und nicht durch Zeitpläne von außen gestört wird), entsteht eine zeitliche Ordnung:
- Anfang und Ende / Höhepunkt und Phasen des Dahingleitens / An- oder
- Aufregung und Entspannung / Versunkensein und körperlich Agieren.
Leitende pädagogische Grundgedanken des Spiel-Raum-Konzeptes:
- Jeder Mensch kann sich nur selbst bilden, er kann nicht gebildet werden.
- Damit Erfahrungen verankert werden, muss das Kind in allem was es tut, einen Sinn erkennen, es muss bedeutungsvoll sein. Dieser Sinn erschließt sich in subjektiv, biographischen Dimensionen. Das bedeutet, dass eine Erfahrung erst innerhalb einer Lebenserfahrung Sinn machen muss, bevor der sachliche Sinn wahrgenommen wird.
- Das Kind muss eine bedeutungsvoll, strukturierte Umwelt vorfinden, deren Angebote es als Bildungsbausteine nutzen kann.
- Bevor Bildungsprozesse unterstützt werden können, muss sich dem Erwachsenen der Sinn der kindlichen Aktivität erschließen.
- Kinder benötigen eine Lernwelt, die die Neugier anregt und Herausforderung bietet, aber auch zulässt, dass das Kind Fragen stellt und Veränderungen der Umwelt oder seines Gedankengebäudes anstrebt.
- In diesem Lernprozess braucht das Kind Dialogpartner, die ihm helfen, Worte für das Geschehen zu finden und mit ihm in sprachlichen Austausch treten.
Bildung aus erster Hand
Hinter diesem Begriff steht das Lernen des Kindes aus eigenen Erfahrungen heraus, aus dem was es selbst wahrnimmt, ordnet, in Bilder fasst und in Sprache übersetzt.
Für die frühkindliche Bildung ist Lernen aus erster Hand unumgänglich.
Wenn sich dann schließlich das Kind als erfolgreicher Erforscher seiner Um- und Mitwelt erlebt, erst dann wird es Nutzen aus einem Lernen aus zweiter Hand ziehen können.
Lernen aus zweiter Hand ist Wissen und Erfahrung, dass eine zweite Person übermittelt.
Dabei ist es wichtig, dass dieses Lernen von Anderen an den bereits gemachten Bildern und Theorien des Kindes ansetzt. Lernen aus erster und zweiter Hand müssen aufeinander aufbauen.
Werkstatt für Bildungsprozesse:
Das Konzept Spiel- Raum- Bildung strebt eine Art Werkstatt für Bildungsprozesse an.
Am Anfang eines Bildungsprozesses steht ein Sichtrauen, es muss gehandelt werden und die Konsequenzen werden erfahren. Gleichzeitig werden sie als körperlich, sinnlich und zeitlich mitgestaltete geistige Prozesse erfahren. So ist mit „Werkstatt“ nicht nur ein fester Ort gemeint, sondern auch ein imaginärer Raum, in dem Erfahrungen gemacht werden können.
In einer Werkstatt gibt es Erwachsene, die sich durch ihre persönliche Lebensgeschichte besondere Fähigkeiten angeeignet haben. So werden sie für die Kinder zum Lerngegenstand.
Sprache begleitet alle Prozesse in einer Werkstatt.
So wird Zeit, Raum und Inhalt aller Aktivitäten der Kinder untereinander und aller Interaktionen mit Erwachsenen zu einer Werkstatt.